Alan E. Baklayan
Krieg der Bergdämonen
Auf den Spuren des Heiligen
Das Buch kann wie ein Märchen gelesen werden, ist aber in Wirklichkeit ein „Arbeitsbuch“.
Das Gelesene muss im Leben, im „Alltag“ überprüft werden. Die so gewonnene Erfahrung bildet wiederum Stoff für das weitere, tiefere Verstehen. Das tiefere Verstehen ermöglicht beim wiederholten Lesen des Buches das Erkennen von weiteren Ideen, die auch nur durch Erfahrung zur Wirklichkeit werden können.
Wird es im Inneren in den Alltagssituationen nicht überprüft, bleibt es im besten Fall als eine Information abgespeichert, was aber in Wirklichkeit nicht wirkt.
Eine von vielen faszinierenden Fragen, die im Buch behandelt wird, ist: „Was ist Freiheit?“
Gerade erschienen ist ein Buch mit dem Titel „Der Krieg der Bergdämonen – Auf den Spuren des Heiligen“. Darin beschreibt der Autor in allegorischer Form einen Krieg zwischen zwei verfeindeten Clans von Tengus (i.e. Bergdämonen). Genauer gesagt, handelt das Buch nicht von dem Krieg selbst, sondern von den Erfahrungen und Eindrücken dieser Fabelwesen, die an diesem Krieg teilnehmen, und den Fragen, die sich ihnen dadurch stellen, sowie den Unterweisungen, die sie von ihren Lehrern, den Dai-Tengus, diesbezüglich erhalten.
Das Buch „Krieg der Bergdämonen“ weist auf eine fast verlorengegangene Perspektive hin.
In Tai Chi Texten steht geschrieben, man sollte „entspannen“ und „sinken“ um zu seinem Zentrum zu gelangen. Trotz dieser „bekannten“ Begriffe, weiß man eigentlich nicht, wie das praktisch umzusetzen ist.
In dem Buch geht es um viel: Bergdämonen liegen in einem aussichtlosen Krieg miteinander, keiner weiß so recht, worum es in diesem erbitterten Waffengang eigentlich geht. Aber sie kämpfen auch mit sich selbst, ihr Ziel heißt „Menschwerdung“, und dieses Ziel führt sie durch Höhen und Tiefen: Verrat, Aufopferung – echte oder falsch verstandene, - Irrwege, Hass, Missverständnisse, aber auch Menschlichkeit, Gewissen, Aufrichtigkeit, Güte ..., und der Leser fragt sich, ob und wie sie ihr Ziel erreichen können, denn ihr Tun und Trachten ist immer wieder vom Scheitern bedroht.
Anstrengung - Was ist das?
Ich habe beobachtet, dass die Anstrengung von vielen Bedingungen abhängt. Ist es morgens oder abends, habe ich etwas gegessen, wie habe ich geschlafen usw. Sprich wie habe ich vorher „gelebt“.
Die meiste Zeit am Tag bemerke ich meine Atmung nicht - sie geschieht.
Im T'ai Chi wird als höchstes Prinzip die Vereinigung von Yin und Yang zum Einen, dem Höchsten Letzten angestrebt, das heißt in der Sprache des Taoismus dem Tao. Im Buch wird der Zwiespalt, unsere Dualität direkt angesprochen und erläutert, wobei das nur mit einer erhöhten Aufmerksamkeit und einer erbarmungslosen Aufrichtigkeit geschehen kann (ab S. 58).
Mehr...In diesem Abschnitt geht es um einen einfachen Kurama-Tengu (Schüler), welcher sich gibt und spricht, als stünde er fast schon über den Dai-Tengus (Lehrer) und als würden ihn nur wenige Schritte vom Dasein eines Heiligen, Erleuchteten trennen!
Mehr...„Sich ständig darum mühen.“ oder „man muss ständig darauf achten, dass man seine Form nicht bricht.“ so heißt eine Passage in einem Kapitel des vorliegendem Buches.
Hier stellt sich mir die Frage, was „Form“ eigentlich bedeutet. Als Kampfkünstler bedeutet es für mich zunächst einmal den festgelegten Ablauf von Bewegungen.
Mehr...Das Buch der „Krieg der Bergdämonen – Auf den Spuren des Heiligen“ von Alan E. Baklayan ist ein Arbeitstext und kein Roman, den man mal an einem Abend zur Belustigung ließt. Ich empfehle, lieber morgens einen Abschnitt zu lesen und die dort getroffenen Aussagen und Handlungen an dem eigenen Tag zu prüfen und zu verfolgen. Man fühlt sich beim Lesen oftmals schon peinlich berührt, doch beim eigenen Erleben wird man vielleicht erstaunliches feststellen.
Mehr...Freunde von Märchen und Geschichten wissen, dass dort - wie in der Mythologie - mit Hilfe von Geist und Fabelwesen oft altes Wissen und Lebensweisheiten vermittelt werden.
Auch in der asiatischen Mythologie wird in den Aufzeichnungen von Bergdämonen, genannt Tengus, altes Wissen unverändert bewahrt.
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